Fragen & Antworten

Auf einer Website für Coaches hatte ich Gelegenheit, auf eine Reihe von Fragen zu antworten. Diesen Dialog gebe ich hier gerne wieder.

Sie haben ja eine Coaching-Ausbildung absolviert. Welche besondere Erfahrung haben Sie dabei gemacht?

Meine dreijährige umfassende Ausbildung zum "Coach bso" hat mir vor allem dank den bei Weitem überwiegenden Anteilen an Selbsterfahrung, Erlernen praktischer Coaching-Fertigkeiten, Übungen und Supervision sehr viel gebracht.

 

Welche Philosophie haben Sie für Ihre eigene Vorgehensweise entwickelt? Was ist Ihr persönliches Verständnis von Coaching?

Nebst allen erworbenen Ansätzen, Techniken, Methoden und Theorien ist schlussendlich entscheidend, wie achtsam und präsent der Coach ist und wie gut er sich selbst und seine eigenen Limitationen kennt. Mein Ansatz ist stark geprägt, vom Integrieren prägender Lebenserfahrungen bei den Klienten, sodass die dahinterliegenden Ressourcen für die Mustererkennung und die Lösung konkreter Anliegen aktiviert werden können.

 

Wie können Sie mir garantieren, dass das Coaching funktioniert?

Eine Garantie gibt es nicht. Aber wenn Sie die nötigen Voraussetzungen mitbringen ...

  • die Bereitschaft, sich auf einen offenen Prozess einzulassen, 
  • der Wille und die Bereitschaft, Selbstverantwortung zu übernehmen, 
  • der Wunsch, die Selbstreflexion zu fördern und sich selber weiterzuentwickeln, 
  • das Bestreben, eigene Ressourcen, Wahrnehmung, Emotionen, Denken und Handeln zu integrieren, 
  • die Überzeugung, dass ein Coaching für die anstehende Herausforderung ein geeignetes Mittel ist, 
  • das Commitment zur verlässlichen Zusammenarbeit mit dem Coach, 
  • die nötigen zeitlichen und finanziellen Ressourcen,

 

... und wenn die Coaching-Beziehung stimmig ist, dann steht einem Erfolg fast nichts im Wege. 

 

Worin sind Sie besonders gut? Was ist der Kern Ihrer Coachingarbeit? Und: Wo liegen Ihre Grenzen?

Ich bin darin gut, wo der Kern des professionellen Coachings besteht: In der Begleitung und Unterstützung der aktiven Selbstentwicklung, und in der Aktivierung eigener Expertise und Ressourcen mit dem Klienten / der Klientin. Meine Grenzen sind vor allem dort, wo Klient:innen zuwenig Ressourcen mitbringen, um selbstverantwortlich den eigenen Entwickliungsprozess zu steuern. Dann verweise ich diese Klient:innen an eine passende Stelle.

 

Wann gehen Sie im Coaching auch ins Risiko? Wie risikobereit sind Sie in bestimmten Situationen im Coachingprozess?

Risiken gehe gerne ein, wenn es um das Ansprechen unangenehmer, heikler Themen geht, auch wenn ich dabei selbst "angetriggert" werde. Ansonsten sehe ich wenige bis keine Risiken, weil der ethische Kodex professioneller Coaches sehr klar ist.

 

Wie lange dauert denn unsere Zusammenarbeit? Und was kostet mich das?

Das wird im Rahmen der Auftragsklärung vereinbart und variiert von Fall zu Fall.

 

Welche Referenzen können Sie mir geben? Wen kann ich anrufen um mich über Ihre Arbeitsweise zu erkundigen?

Je nach konkretem Fall gebe ich gerne eine Referenz bekannt. Im Übrigen sollte die Referenz-Liste auf meiner Website für sich sprechen.

 

Wie stehen Sie zu Vorbildern? Wer sind Ihre Vorbilder? Was ist das Interessante an diesen für Sie selber?

Wirkliche "Vorbilder" habe ich heute keine mehr, aber Menschen, die mich sehr beeindruckt und mitgeprägt haben, sind z.B.

 

Gregory Bateson (weil er einer der ganz wenigen grossen Forscher und Autoren ist, der nicht "Wahrheiten" proklamiert hat, sondern vorwiegend - anspruchsvolle - Fragen gestellt hat wie z.B. "Was ist das Muster, das verbindet?"),

Wilhelm Reich (weil er schon zu seiner Zeit konsequent und gegen alle Widrigkeiten das Zusammenspiel von Psyche, Sexualität und Liebe erforscht hat, auch wenn er sich in seinen späteren Lebensjahren in eher abstruse Theorien gesteigert hat) oder

Stanislav Grof (weil er mit seinem Erforschen der Arbeit mit psychedelischen Substanzen und des holotropen Atmens in der Psychotherapie ein sehr reichhaltiges und tiefes Verständnis in unsere Psyche ermöglicht hat, und weil er eine sehr integre Persönlichkeit ist).
Neuerdings beeindruckt mich Doug Silsbee, weil er mir mit seiner Buchtrilogie und vor allem dem dritten Teil ("Presence-Based Leadership") ein tragendes Fundament für meine präsentbasierte Arbeit der jüngsten Zeit erschlossen hat.

 

Welche praktische Berufs- und Lebenserfahrung haben Sie als Mensch?

Das übersteigt den Rahmen dieses Feldes, aber ich verweise gerne auf meine Website www.1to1coach.ch

 

Wenn Sie selber in eine Krise geraten, wie gehen Sie damit um?

Ich nehme die Herausforderung an, freue mich, in die Krise hineinzutauchen und mir einen Weg zurück an die Oberfläche zu bahnen. Dabei halte ich mich an meine Erfahrungen mit früheren Krisen wie auch an Visionen, Träume und Wünsche, die mir den Blick nach vorne öffnen.

 

Wie gehen Sie vor, wenn der von Ihnen eingeschlagene Weg keinen Erfolg bringt? Was machen Sie, wenn Sie das Thema oder eine Methode nicht beherrschen?

Ich suche zusammen mit dem Klienten nach neuen Wegen. Methoden, die ich nicht aus Erfahrung kenne, setze ich nicht ein. Themen mit denen ich nicht umgehen könnte, sind mir bisher nicht begegnet.

 

Wie Sie wissen gibt es zwei Herangehensweisen: Analytisch-systematisch oder kreativ-assoziativ. Wie arbeiten Sie denn?

Es gibt auch hier kein "Entweder-Oder" aber meine Vorliebe ist auf der kreativ-assoziativen Seite.