
Ein halbtägiger Workshop für rund 50 Heilpädagog*innen sowie Fachpersonen der Sozialpädagogik und Betreuung hatte zum Ziel, ...
- Stress und Resilienz besser zu verstehen,
- Achtsamkeit als einen grundlegenden Ansatz zur Stärkung der Resilienz kennenzulernen (theoretisch und praktisch), und
- im Team eine Resilienz-Kultur zu stärken mit Hilfe einer regelmässigen «Achtsamen Stunde» im Team.
Ich bin sehr dankbar, dass ich diesen Workshop Menschen anbieten durfte, die an einer Sonderschule Jugendliche zwischen 15 und 20 Jahren individuell fördern und begleiten. Denn diese Arbeit ist ach so wichtig und gleichzeitig, gehört diese Tätigkeit zu jenen, die typischerweise überdurchschnittlich stressbelastet sind. (Das mag nicht zuletzt damit zu tun haben, dass die Tendenz gross ist, für die Lernenden alles zu geben und zu wenig an die eigenen Belastungsgrenzen zu denken.)
Der theoretische 1. Teil hat nicht nur das Verständnis von Stress und Resilienz vertieft sondern vor allem auch Wert darauf gelegt, wie wichtig es ist, Stress überhaupt wahrzunehmen und mit dem eigenen Stress ehrlich mit sich zu sein.
Es war eine Freude, im 2. Teil mit motivierten, neugierigen (und auch kritischen) Teilnehmenden wieder an einer Haltung anzuknüpfen, die sie im Grunde kennen, die aber im Arbeitsalltag in den Hintergrund zu treten droht. Eine grundlegenden Übung dafür ist die Achtsamkeit. Sie hilft, die Verbindung mit seinem Körper und seinen Gefühlen zu stärken (bevor der Körper nein sagt).
Im Arbeitskontext reicht es aber nicht, die persönliche Resilienz zu stärken (3. Teil). Viel wichtiger ist, dass die Teams sich Zeit nehmen, um gemeinsam Vertrauen und psychologische Sicherheit zu stärken. Dafür braucht es einen Rahmen mit spezifischen Prinzipien, die von allen getragen werden. So habe ich im Workshop angeregt, eine «ACHTSAME STUNDE» einzuführen. Sie soll es ermöglichen, einander offen und neugierig begegnen sowie einander ohne die üblichen Hemmungen, Vorurteile oder gar Zynismen zuzuhören. Es soll möglich sein, in diesem Rahmen alles aussprechen zu können, was die Teammitglieder aktuell beschäftigt, ohne dafür hinterfragt, kritisiert oder korrigiert zu werden und ohne dass andere sich in eine Beraterrolle begeben und Lösungen anbieten. Denn das Wichtigste ist es in diesem spezifischen Rahmen, überhaupt gehört und gesehen zu werden. (Das ist oft schon die halbe Lösung.)
Das Echo aus der Runde der Workshop-Teilnehmenden bestätigt mir, wie nötig es immer wieder ist, Stress offen zu thematisieren und Mittel und Wege zu finden, um die Resilienz zu stärken.
Der erfahrenen Facilitatorin, Fabiola Romero, bin ich sehr dankbar für ihre tatkräftig Unterstützung und ihre Beiträge im Workshop.
Kommentar schreiben